Eine solide Walmdach-Konstruktion schützt vor der Witterung
Ursprung des Walmdaches
Vor allem in Gegenden mit rauem und wechselhaftem Klima sind Walmdachbauten weit verbreitet. Hierzulande findet man die Dachform hauptsächlich in Nord- und in Süddeutschland, insbesondere am Alpenrand. Bauernhäuser und Almhütten werden noch heute mit einem Walmdach gebaut, da es durch die Dachneigung maximale Stabilität und Schutz vor starken Winden bietet.
Walmdach Varianten im Überblick
Das Dach bestimmt den Charakter des Hauses. Mit einem Walmdach entscheiden Sie, welches Flair Ihr Heim ausstrahlen soll. Für welche Walmdach Konstruktion Sie sich entscheiden, hängt natürlich von Ihrem ästhetischen Empfinden ab. Jedoch müssen Sie sich vor dem Bau auch über die örtlichen Bauvorgaben und potenzielle Dachausbau-Genehmigungen informieren. Außerdem spielt bei der Entscheidung auch die Wohnraumnutzung eine Rolle.
Das Walmdach gibt es in verschiedenen Formen:
Vollwalm
Beim klassischen Walm sind alle vier Dachflächen abgeschrägt und vereinen sich auf einer Linie, dem Dachfirst.
Zeltdach
Auch „Pyramidendach“ genannt; hier führen die Dachflächen zu einer Spitze, was optisch einer Pyramide ähnelt.
Fußwalm
Von einem Fußwalm spricht man, wenn nur der untere Teil des Daches abgewalmt ist. Dadurch entsteht ein Giebel im oberen Teil des Gebäudes. Falls Sie sich nicht zwischen Sattel- und Walmdach entscheiden können, bietet der Fußwalm eine ideale Zwischenlösung.
Krüppelwalm
Auch Schopfwalm- oder Halbwalmdach genannt, hat einen verkürzten Walm, der sich auf der Giebelseite befindet. Durch die Verkürzung bleibt ein trapezförmiger Restgiebel im Dach. Diese optisch ansprechende Variante ist bei Balkonen im Alpenraum weit verbreitet. Besonderer Vorteil: Der Krüppelwalm mit entsprechendem Dachüberstand schützt den Balkon vor Regen und Schnee.
Ein Bungalow mit Walmdach bietet neben einem urig-modernen Stil viel Raum und Schutz vor Wettereinflüssen.
Die richtige Dachneigung
In den 70er Jahren lagen beispielsweise Bungalows mit einem sehr flachen Dach im Trend. Diese Flachdach-Bungalows sind jedoch weniger robust, weshalb sich viele Bauherren für einen Bungalow mit Walmdach entscheiden. Wenn Sie eine besonders repräsentative Immobilie haben möchten, macht ein moderner Bungalow mit viel Glas und größerem Neigungswinkel einiges her.
Das klassische Walmdach hat eine Neigung von etwa 25 Grad. Aber auch Dachneigungen von bis zu 35 Grad sind verbreitet. Bedenken Sie, dass eine sehr flache Dachneigung den nutzbaren Wohnraum schmälert. Vorteil ist aber, dass der niedrige Dachstuhl wie eine Art Luftpolster funktioniert und das Haus optimal isoliert.
Vor- und Nachteile von Walmdächern
Vorteile
- Wenn Sie ein Hausdach mit langer Lebensdauer suchen, liegen Sie mit einem Walmdach genau richtig!
- Die Konstruktion eines Walmdaches ist besonders stabil und wetterbeständig. Wohnen Sie im Alpenland oder an der See, eignet sich diese robuste Dachform besonders gut.
- Dank flacher Dachneigung lassen sich Solaranlagen optimal installieren. Für Sie bedeutet das: sinkende Stromkosten und eine positive Ökobilanz.
- Die Giebel erfordern einen minimalen Pflegeaufwand, was Ihnen Kosten und Zeit spart
- Terrassen und Balkone werden durch den bei Walmdächern üblichen Dachüberstand besonders geschützt.
Nachteile
- Kostspieliger als andere Dachformen
- Vergleichsweise arbeitsintensive Konstruktion
- Erfordert besondere Fensterkonstruktionen
- Schrägen am Dach mindern die Wohn- oder Nutzfläche unter dem Dach
Wenn Sie ein Hausdach mit langer Lebensdauer suchen, liegen Sie mit einem Walmdach genau richtig!
Walmdach: Kosten kalkulieren
Der Bau eines Walmdaches liegt preislich bis zu 50 % über den Kosten eines klassischen Satteldaches. Das liegt unter anderem an der aufwendigeren Bauweise. Für die Kostenkalkulation spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Dachneigung
- Art der Dacheindeckung
- Konstruktionsweise
- Region/Kommune in der gebaut wird
- Sonderanfertigungen, wie z.B. eine Dachgaube, ein Dachfenster oder ähnliches
Durchschnittlich liegen die Kosten für den Dachstuhl aber in etwa bei 100 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich hierzu würde ein Mansarddach bei etwa 70 bis 80 Euro pro Quadratmeter liegen. Diese Kosten beziehen sich jedoch nur auf den Ausbau des Dachstuhls. Für die Eindeckung der Dachfläche müssen weitere Materialkosten kalkuliert werden. Was Ihr Walmdach kosten darf, ist somit von Ihrem verfügbaren Budget abhängig.
Rechenbeispiel: Walmdachkosten für 100 Quadratmeter bei einem Preis für die Dachstuhlerrichtung für 90 Euro je Quadratmeter. Hinzukommen eine moderne Wärmedämmung für ca. 60 Euro je Quadratmeter und die Dachdeckerarbeiten (mit Eindeckung bis ca. 100 EUR pro Quadratmeter)