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Das Flachdach: Konstruktion, Varianten, Vorteile und Kosten

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Architektenhaus mit Flachdach und schwarzen Mauerelementen | VELUX Magazin
Wurden Flachdächer früher vor allem für Gewerbebauten und Bungalows genutzt, werden Sie heute für viele unterschiedliche Gebäudetypen verwendet. Sie erhöhen die nutzbare Fläche Ihres Hauses und sind günstig im Erstaufbau. Wir zeigen Ihnen, wann sich ein Flachdach für Sie lohnt und worauf Sie bei der Entscheidung achten müssen.

Flachdach Konstruktion: Varianten für den Aufbau

Als Flachdach gilt ein Dach mit einer Neigung von höchstens 10 Grad. Es besteht aus der tragenden Konstruktion, einer Dämmung und der Abdichtung.

Die tragende Flachdachkonstruktion wird aus Stahlbeton, Stahltrapezblechen, oder auch Holzbauteilen gefertigt. Die Flachdachdämmung realisieren Sie mit Schaumplatten oder Mineralwolle. Für die Dachabdichtung nutzen Sie Bitumenbahnen oder Flüssigbitumen. Günstiger ist die Abdichtung mit Kunststoffbahnen. Zusätzlich benötigt ein Flachdach ein Entwässerungssystem, damit Regenwasser ablaufen kann.

Flachdächer unterscheiden sich durch ihre Bauweise. Beim Kaltdach wird über der Dämmschicht ein Hohlraum angelegt, in dem Luft zirkulieren kann. Dadurch kann das Dach eventuell auftretende Feuchtigkeit leichter abführen. Das Kaltdach wird deshalb auch belüftetes Dach genannt.

Das Kaltdach war früher eine beliebte Bauweise, heute wird meistens auf das Warmdach gesetzt. Beim Warmdach verhindert eine Dampfsperre das Eindringen von Feuchtigkeit. Über der Dämmung liegt schließlich die Flachdachabdichtung.

Eine Variante des Warmdaches ist das Umkehrdach. Bei dieser Bauweise werden dieselben Materialien wie beim Warmdach genutzt, die Reihenfolge des Dachaufbaus ist aber umgekehrt. Dampfsperre und Abdichtung befinden sich hier unter der Wärmedämmung. Damit die Dachdämmung dabei nicht beschädigt wird, liegt darüber noch ein Filtervlies mit einer Auflast aus Kies.




Kaltdach oder Warmdach: Vorteile und NachteileKaltdach oder Warmdach

Geschichte des Flachdachs: Eine der ältesten Dachformen der Menschheit

Das Flachdach ist eine der ältesten Dachformen der Menschheit. Bereits vor 5000 Jahren haben Menschen ihre Häuser mit Flachdächern ausgestattet, da sie auch mit begrenzten technischen Mitteln leicht umsetzbar sind.

Zwischen 1960 und 1975 erfreute sich das Flachdach in Deutschland im Neubau vor allem bei Bungalows großer Beliebtheit. Auch für Gewerbegebäude sind Flachdächer oft das Mittel der Wahl.

In Verruf geraten sind Flachdächer, weil sie früher oft nur schlecht abgedichtet werden konnten. Da sich die Technik in diesem Punkt weiterentwickelt hat, werden Flachdächer wieder beliebter. Flachdächer finden Sie heute vor allem in Gegenden mit moderaten klimatischen Bedingungen.

Varianten des Flachdaches

Flachdächer unterscheiden sich in Hinblick auf ihren Zweck. Wollen Sie das Flachdach begehen und ausbauen, handelt es sich um ein genutztes Flachdach. Genutzte Flachdächer müssen Sie mit einem rutschfesten Bodenbelag ausstatten. Hier sind Naturwerksteinplatten, Holzdielen oder Kies denkbar.

Für eine Begrünung des Flachdaches ist eine andere Konstruktion notwendig. Ein begrüntes Flachdach besteht zusätzlich zur Basiskonstruktion aus einer Vegetationsschicht, einer Filterschicht, der Entwässerungsschicht und einer Schicht, die vor Entwurzelung schützt.

Entscheiden Sie sich für einen Dachgarten, haben Sie die Wahl zwischen einer Extensivbegrünung und einer intensiven Dachbegrünung.

  • Die extensive Dachbegrünung besteht aus Pflanzen, die ohne Pflege auskommen und sich selbst erhalten können.
  • Die intensive Dachbegrünung umfasst eine Zusammenstellung von Pflanzen, Stauden und Rasenflächen, die Sie regelmäßig pflegen müssen.

Die Extensivbegrünung ist daher leichter zu realisieren als die Intensivbegrünung.


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Hier ist ein Flachdach die richtige Wahl für Ihr Haus

Ob das Flachdach für Sie geeignet ist, hängt von Ihren Wohnbedürfnissen ab. Wollen Sie die nutzbare Fläche Ihres Hauses verbessern, ist das Flachdach eine gute Wahl.

Die Konstruktion ermöglicht die Nutzung des Flachdaches, zum Beispiel als Flachdach-Terrasse. Durch den Wegfall von Dachschrägen erhöht sich zusätzlich die effektiv nutzbare Fläche in den Räumen des Dachgeschosses.

Auch unter ökologischen Aspekten lohnt sich ein Flachdach. Denn damit haben Sie die Möglichkeit, einen Dachgarten anzulegen, der für zusätzliche Dämmung sorgt. Auch die Installation einer Solaranlage ist möglich.

Gestalterisch bietet ein Flachdach viele Optionen. So können Sie beispielsweise für natürliches Tageslicht in Ihrem Haus sorgen, indem Sie Flachdach-Fenster einsetzen: Diese bringen durch ihre Ausrichtung in Richtung Himmel viel mehr Licht als Fassadenfenster in das Gebäudeinnere und ermöglichen einen tollen Ausblick in die Wolken oder Sterne.


VELUX Flachdach TerrassenAuf Pinterest

Aber wegen seiner Bauweise ist das Flachdach besonderen Belastungen durch Witterungsbedingungen ausgesetzt. Eine regelmäßige Flachdach-Wartung ist deshalb notwendig. Wollen Sie wenig Zeit in die Pflege Ihres Daches investieren, ist ein Flachdach möglicherweise nicht die richtige Wahl für Sie.

Die besten Eigenschaften eines Flachdaches für Ihr Haus sind zusammengefasst:

  • Geringere Konstruktions- und Eindeckungskosten dank kleinerer Gesamtdachfläche
  • Kein Wohnraumverlust durch Dachschrägen, dadurch optimale Nutzungsmöglichkeiten der Räume im Dachgeschoss
  • Leichter Aufbau von Photovoltaik-Anlagen möglich
  • Möglichkeit der Begrünung des Daches
  • Möglichkeit zur Nutzung als Dachterrasse

Ein Flachdach-Bungalow ermöglicht barrierefreies Wohnen und Gartenzugang.

Flachdach Kosten: Mit diesem Betrag müssen Sie rechnen

Der Preis für den Neubau eines Flachdaches setzt sich aus den Materialkosten und den Kosten für die Arbeitszeit zusammen. Die tragende Flachdachkonstruktion kostet zwischen 80 € und 150 € pro Quadratmeter.

Der genaue Preis ist abhängig von den statischen Anforderungen des Gebäudes und des Materials. Eine Konstruktion aus Holz ist günstiger als eine Flachdach Konstruktion aus Stahlbeton.

Für die Dämmung fallen durchschnittlich zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter an. Der genaue Preis ist auch hier abhängig von den verwendeten Dämmmaterialien. Dies gilt ebenso für die Flachdach-Abdichtung. Hochwertige Bitumenbahnen können zwischen 25 und 40 Euro pro Quadratmeter kosten.

Für eine Dachfläche von 100 Quadratmetern ergeben sich so Kosten in Höhe von 20.000 € bis 30.000 €.

Posten
Preis
Tragkonstruktion aus Beton
80 € bis 150 € pro Quadratmeter
Flachdachdämmung
20 € bis 30 € pro Quadratmeter
Entwässerung
80 € bis 200 € pro Abfluss bzw. Rohr
Abdichtung für das Flachdach
25 € bis 40 € pro Quadratmeter
Flachdach Kosten insgesamt
125 € bis 220 € pro Quadratmeter
Flachdach oder Steildach?

Bei einem Neubau stellt sich bei der Entscheidung der Dachform in der Regel zuerst die Frage: Flachdach oder Steildach? Diese Entscheidung sollten Sie auf Basis mehrerer Faktoren treffen.

Welche Ästhetik gefällt Ihnen am besten, welche Optik passt optimal zu Ihnen und Ihrem Bauvorhaben? Wollen Sie das Dach als begehbare Fläche, etwa einen Dachgarten auf dem Flachdach, nutzen oder lieber mit einem Steildach zusätzlichen Platz unter dem Dach schaffen?

Auch ökonomische Punkte sollten Sie bei der Entscheidung beachten: So hat eine Studie der TU Wien herausgefunden, dass – gerechnet auf den gesamten Lebenszyklus des Daches – ein Steildach aufgrund der Wartungsfreiheit und Langlebigkeit der Bauteile deutlich günstiger ist als ein Flachdach. Auch die CO² Emissionen seien auf Dauer deutlich geringer.


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FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Flachdach

Welche Neigung hat ein Flachdach?

Ein Flachdach hat eine Dachneigung von höchstens 10 Grad. Dächer mit einer Neigung bis 22 Grad werden flach geneigt genannt. Noch stärker geneigte Dächer werden Steildächer oder Pultdächer genannt. Um die Entwässerung des Daches sicherzustellen, sollten mindestens 1,1 bis 2,9 Grad Neigung gegeben sein.

Welches Material wird beim Bau eines Flachdaches genutzt?

Die meisten Flachdachkonstruktionen werden mit Holz oder Beton realisiert. Für die Abdichtung werden meistens Bitumenbahnen benutzt. Die Flachdachdämmung gelingt mit Hartschaumplatten oder Mineralwolle.

Welche Dämmung sollte ich für ein Flachdach installieren?

Die Art der Dämmung hängt direkt mit dem Aufbau des Flachdaches zusammen. Ob Sie eine Aufsparrendämmung oder eine Zwischensparrendämmung realisieren können, ist davon abhängig, ob Sie ein Warmdach, ein Kaltdach oder ein Umkehrdach bauen möchten.

Warum sollte ich mich für ein Flachdach entscheiden?

Ein Flachdach lohnt sich vor allem dann, wenn Sie aus Ihrem verfügbaren Wohnraum das meiste herausholen möchten. Der Wegfall von Dachschrägen erweitert die effektiv nutzbare Fläche im Obergeschoss Ihres Hauses. Die gewonnene Fläche auf dem Dach können Sie für eine Terrasse oder einen Garten nutzen.

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