Dachgeschoss als Studio: Voraussetzungen
Bevor Sie den Dachgeschossumbau planen, sind einige wichtige Fragen zu klären:
- Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für den Umbau eines Dachgeschosses?
- Darf das Dachgeschoss dauerhaft als Wohnraum, zum Beispiel als Schlafzimmer, genutzt werden?
- Wann ist ein Dachboden ein Dachboden und wann ein Spitzboden?
Hinweis:
Laut DIN 1055 liegen bei Sattel- und Pultdächern Spitzböden vor, wenn die Raumhöhe unter 1,80 Meter liegt. Typische Dachböden haben eine Raumhöhe über 1,80 Meter.
- Klassische Dachfenster
- Attraktive Lichtlösungen
- Rollos, Hitzeschutz-Markisetten, Rollläden
- Smart-Home-Produkte
- Photovoltaik-Integration
Bauvorschriften beachten
Bevor Sie mit dem Umbau Ihres Dachgeschosses beginnen, sollten Sie die rechtlichen Voraussetzungen berücksichtigen. Jedes Bundesland regelt die Bauvorschriften selbst. Allerdings sind meist Änderungen der Geschosszahl, der Dachneigung oder das Hinzufügen von Dachterrassen und Gauben einheitlich geregelt und müssen genehmigt werden. Auch das Bauvorhaben an denkmalgeschützten Häusern bedarf einer speziellen Bauvorschrift.
Ist der Dachboden noch nicht als Wohnraum angemeldet, muss auch hier vorher eine Genehmigung des örtlichen Bauamtes eingeholt werden.
Dachstudio richtig planen
Vor dem Umbau zum Studio ist die Beschaffenheit des Dachgeschosses zu überprüfen. Welche Kosten für den Ausbau des Dachbodens anfallen, hängt in erster Linie vom Alter und der Bauweise des Daches ab. Besprechen Sie Umbaupläne mit einem Architekten und berücksichtigen Sie:
- Größe und Statik der Dachkonstruktion
- Grundriss des Dachgeschosses
- Dachform und Anschluss ans Mauerwerk
- Dachneigung
- Vorhandene bzw. nicht vorhandene Dämmung
Bevor Sie nun einen dunklen Dachboden in ein lichtdurchflutetes Dachstudio verwandeln, sind beim Dachausbau folgende Planungsschritte zu beachten:
1. Dämmung
Gerade in den kalten Wintermonaten oder an heißen Sommertagen lernt man eine gute Dämmung zu schätzen. Beim Ausbau zum Dachstudio ist eine passende Wärmedämmung gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) sogar gesetzlich vorgeschrieben. Die Dämmung eines Dachgeschosses kann zu einer sehr komplexen Aufgabe werden, daher empfiehlt sich fachmännischer Rat.
Erfolgen größere Umbauarbeiten und das Dach wird neu eingedeckt, so sollte eine Aufsparrendämmung zum Einsatz kommen. Wird die Dämmung erst nachträglich eingebaut, übernehmen erfahrene Heimhandwerker den Einbau einer Zwischensparrendämmung häufig selbst. Neben der Wärmedämmung sollte auch an eine Trittschalldämmung gedacht werden, damit der Geräuschpegel in den unteren Stockwerken auf ein Minimum reduziert werden kann.
2. Brandschutz
3. Tageslicht und Sonnenschutz
Ein Dachstudio entfaltet sein Potenzial erst mit lichtdurchfluteten Räumen. Für jeden Raum und jede Dachform gibt es individuelle Lösungen: Dachfenster oder Flachdach-Fenster lassen viel Licht in den Raum, Panorama-Dachfenster und Gauben schaffen zusätzliche Kopffreiheit und erhöhen die als Wohnfläche nutzbare Quadratmeterzahl. Landesbauordnungen schreiben als absolutes Minimum eine Fensterfläche von 10 bis 12,5 Prozent der Raumfläche vor. Aus der europäischen „Tageslichtnorm“ DIN 17037 lässt sich aber die Empfehlung einer gesamten Fensterfläche von 20 – 25 % der Raumfläche ableiten.
Räume unter dem Dach sind starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt Daher ist ein Sonnen- und Hitzeschutz in Form von außenliegenden Dachfenster-Rollläden hier zu empfehlen.
Wird das Studio im Dachgeschoss als Wohnraum genutzt, muss es aus Brandschutzgründen neben einer festen Treppe einen zweiten Rettungsweg geben. Um im Notfall der Feuerwehr über eine Drehleiter Zugang zum Dachgeschoss zu ermöglichen, bieten sich Dachfenster für den Notausstieg an. Diese lassen sich weit öffnen und dienen als Ausstiegsfenster. Zudem sorgen sie für eine ungehinderte Sicht in die Ferne.
4. Dachneigung
5. Sichtbares Gebälk als Deko-Element
Nutzen Sie Ihr Dachstudio mit Sanitäranlagen als offenen Wohnraum und richten Sie Ihr modernes Badezimmer ein.
6. Heizung und Sanitäreinrichtungen
Wenn Sie das Dachstudio als offenen Wohnraum nutzen, darf es nicht an einer Wärmequelle fehlen. Elektro- oder Infrarotheizungen mögen zwar eine schnelle Lösung sein, sind aber im Dauerbetrieb mit hohen Kosten verbunden. Planen Sie daher die Installation von Heizkörpern ein, die an die Zentralheizung angeschlossen werden. Wird der Boden sowieso neu verlegt, kommt auch eine Fußbodenheizung in Frage.
Wer sich ebenfalls ein kleines Bad unter der Dachschräge wünscht - mit Dusche oder gar Badewanne - sollte auch dies vorab genau planen, um später doppelte Kosten zu vermeiden. Den offenen Loftcharakter des Dachgeschoss-Studios unterstreicht eine freistehende Badewanne mit Blick in die Ferne. Lediglich die Toilette mit Waschbecken wird abgetrennt.
Die Planung der Heizkörper sowie Sanitäranlagen muss unbedingt vor einem möglichen Trockenausbau erfolgen, so dass die Rohre entsprechend verlegt werden.
7. Koch- und Schlafbereich
8. Treppenzugang und Freisitz
9. Wahl des Bodenmaterials
Schaffen Sie rustikalen Charme im Dachstudio durch den passenden Bodenbelag und sichtbare Holzbalken.