Darf der Dachboden als Hobbyraum genutzt werden?
Zunächst sollten Sie wissen, dass Dachboden nicht gleich Dachboden ist. Unterschieden wird zwischen Spitzböden und Dachböden. Die vom Normenausschuss Bauwesen (NABau) definierte Norm DIN 1055 zu Einwirkungen auf Tragwerke gibt vor, dass bei Sattel- und Pultdächern mit Raumhöhen von unter 1,80 Meter von einem Spitzboden die Rede ist. Ab 1,80 Meter handelt es sich um einen klassischen Dachboden.
Dachböden ab einer Raumhöhe von 2,30 Metern dürfen als dauerhafte Wohneinheit genutzt werden. Spitzböden als Wohnraum sind wiederum nur erlaubt, wenn sie nicht dauerhaft genutzt werden. Ein Ausbau von Spitzböden ist somit nur für gelegentliche Wohnzwecke gestattet. Beim Dachboden können Eigentümer ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sowohl Wohn- als auch Hobbyräume gestalten.
Ein ausgebauter Dachboden eignet sich wunderbar als Rückzugsort für entspannende Yogastunden oder konzentriertes Krafttraining.
Bei jedem Hausausbau stellt sich die Frage: Ist dafür eine Genehmigung nötig? Da der Dachausbau als Nutzungsänderung gilt und neue Wohnfläche geschaffen wird, kann je nach Bundesland eine Baugenehmigung erforderlich sein. Auf zwei Faktoren kommt es besonders an:
- Umfang des Ausbaus
- Vorgaben der Landesbauordnung der Bundesländer
Darüber hinaus gibt es Bestimmungen zur Geschossflächenanzahl, zu Brandschutzauflagen und zur Wärmedämmung gemäß Gebäudeenergiegesetz. So ist beim Brandschutz im Dachgeschoss auf zwei Rettungswege zu achten, wenn der Dachboden auch als Wohnraum dient. Um sicher zu sein, sollten Sie beim zuständigen Bauamt nachfragen. So vermeiden Sie sowohl geplatzte Träume vom Hobbyraum als auch empfindliche Strafen.
Dachausbau beim Hausbau einplanen
Wenn sich Ihr Haus noch in der Planung befindet, sind Sie im Vorteil. Während bei Bestandsimmobilien der Zustand des Dachbodens entscheidet, ob ein Ausbau möglich ist, können Sie in der Planungsphase bestimmen, wie Sie einen Dachboden nutzen wollen.
In vorgeschriebener Höhe und gemäß Gebäudeenergiegesetz angelegt, lassen sich Dachböden auch nachträglich unkompliziert ausbauen und mit einer Treppe zum Dachgeschoss ausstatten. Sei es eine Einliegerwohnung, ein Spiel- und Aufenthaltsraum, ein Dachgeschoss-Studio, ein Atelier oder eine Sauna – kalkulieren Sie die Dachbodennutzung mit ein, um hinsichtlich Statik, Dämmung, Dachfenstern und Wohnfläche optimale Gegebenheiten für einen Ausbau zu schaffen.
- Klassische Dachfenster
- Attraktive Lichtlösungen
- Rollos, Hitzeschutz-Markisetten, Rollläden
- Smart-Home-Produkte
- Photovoltaik-Integration
An Dämmung, Belüftung und Tageslicht denken
Wer Dachböden nutzen oder bewohnen möchte, muss an vorschriftsmäßige Dämmung und Belüftung denken. In genutzten Räumen bildet sich erhöhte Luftfeuchtigkeit, insbesondere bei installierten Sanitäranlagen oder Heizelementen. Achten Sie auf vorschriftsmäßige Innen- und Außendämmung beim Dachausbau. Vorgegebene Dämmwerte finden Sie im Gebäudeenergiegesetz.
Nachträglich integrierte Dachfenster verschönern wiederum die Wohnatmosphäre und fördern die Durchlüftung. Mit Dachfenster-Rollläden oder Hitzeschutz-Markisen regulieren Sie nicht nur das Tageslicht im Hobbyraum unterm Dach, sondern beeinflussen auch die nicht zu unterschätzende Hitzeentwicklung im Sommer.
Hobbys brauchen Platz! Fröhnen Sie im Dachgeschoss ganz in Ruhe Ihrem Hobby - abseits des Alltagschaos.
Aus Dachboden wird Hobbyraum: 6 Lieblingsideen für die Nutzung
1. Atelier im Dachgeschoss
2. Modelleisenbahn auf dem Dachboden
3. Sauna auf dem Dachboden
4. Nähzimmer im Dachboden
5. Fitnessraum auf dem Dachboden
6. Dachgeschoss-Studio
Wer nicht Hauseigentümer, sondern Besitzer einer Eigentumswohnung ist, muss den Traum vom Dachboden als Hobbyraum nicht aufgeben. Entscheidend ist, dass Sie laut Teilungsurkunde über das ausschließliche Nutzungsrecht für den Dachboden im Mehrfamilienhaus verfügen.