Arten der Entwässerung des Flachdachs
Bei der Entwässerung des Flachdachs werden folgende Varianten unterschieden:
- Entwässerung mit Regenrinne
- Freispiegelentwässerung
- Druckströmungsentwässerung
Ein Flachdach mit Wasserablauf mithilfe einer Regenrinne ist die klassische Variante zur Entwässerung. Die auf dem Dach anfallende Wassermenge wird vom Dachrand in die Regenrinne geleitet und dann gebündelt abgeführt. Da diese Bauform die Optik eines Flachdachs allerdings entscheidend beeinträchtigt, wird diese Form des Regenwasserablaufs nur sehr selten eingesetzt.
Flachdachhäuser können auch mit einer Freispiegelentwässerung ausgerüstet werden. Hierbei wird das Regenwasser über einen Flachdachablauf in ein Rohr geleitet, dessen Durchmesser aber nicht vollständig zum Wasserablauf genutzt werden kann. Etwa 50 bis 70 Prozent des Rohrdurchmessers müssen frei bleiben, um einen ungehinderten Luftdurchstrom zu ermöglichen.
Bei der Druckströmungsentwässerung wird das Fallrohr vollständig befüllt und zieht auch keine Luft nach. So lassen sich auch mit geringen Rohrdurchmessern große Wassermengen in kurzer Zeit abführen.
Im Zuge der Planung des Dachaufbaus eines Flachdachs muss auch die Entwässerung berücksichtigt werden. Das Entwässerungssystem wird immer in der Tiefpunktebene eingeplant und enthält immer eine Notentwässerung. Die Leitungen müssen in jedem Fall gedämmt werden. So vermeiden Sie die Entstehung von Wärmebrücken zwischen Rohren und den unter dem Dach liegenden Räumen und beugen Feuchtigkeitsschäden sowie Schimmelbildung vor.
Zudem müssen Sie folgende Punkte beachten:
- Halten Sie mindestens 30 cm Abstand zu den Außenkanten aufgehender Bauteile, Fugen oder weiteren Durchdringungen ein, ausgehend vom Außenflansch der Dachabläufe./li>
- Die Flachdachabdichtung muss mit den Flanschen der Dachabläufe verschweißt werden.
- Der Dachablauf muss eine Mindesthöhe von 15 cm über der Nutzschicht aufweisen bei einer Dachneigung von 5 Grad oder mehr. Hierzu können Aufstockelemente verwendet werden.
Alle Details zum Regenwasserablauf bei Flachdachhäusern und den damit verbundenen Anforderungen zum Flachdach-Aufbau werden in der Norm DIN EN 1253 genau geregelt, die auch als Flachdachrichtlinie bezeichnet wird.
Bemessung der Niederschlagsmengen
Nicht nur die Größe und Form des Dachs bestimmen, wie die Entwässerung aufgebaut sein muss, sondern auch die Menge des Regenwassers, die bei dem Gebäude erwartungsgemäß anfällt. Aus diesem Grund wird bei der Planung auch die Niederschlagsmenge bemessen.
Leichte Regenschauer werden in der Regel problemlos von einer Flachdach-Entwässerung bewältigt. Allerdings sollte das System auch die Abfuhr bei Starkregen sicherstellen und durch einen Notablauf auch einem Jahrhundertregen standhalten.
Der Deutsche Wetterdienst spricht vom Phänomen Starkregen, wenn mindestens einer der folgenden Grenzwerte überschritten wird:
- 5 mm Niederschlag pro 5 Minuten
- 7,1 mm Niederschlag pro 10 Minuten
- 10 mm Niederschlag pro 20 Minuten
- 17,1 mm Niederschlag pro 1 Stunde
Sie sollten bei der Planung Ihrer Flachdach-Entwässerung die Häufigkeit von Starkregen im Bebauungsgebiet prüfen und miteinbeziehen. Gerade in sehr gefährdeten Gegenden sollten Sie die Flachdach-Entwässerung größer dimensionieren.
Der Jahrhundertregen – Entwässerung im Überlastbereich
Ihr Flachdach muss über eine Notentwässerung verfügen, die auch bei einem Jahrhundertregen das Wasser zuverlässig abführt. Diese kann hierbei an das umgebende Grundstück erfolgen und darf nicht an den Abwasserkanal angeschlossen werden. Ein Verzicht auf eine Notentwässerung ist nur zulässig, wenn andere Ersatzmaßnahmen, wie die Rückhaltung des Regenwassers auf der Dachfläche, umgesetzt werden. Berücksichtigen Sie die Notentwässerung daher bei Ihrer Planung.
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