Grundlagen für die Lichtplanung im Haus
Licht beeinflusst unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Studien zeigen, dass wir 90% der Zeit in Gebäuden verbringen – obwohl unsere Körper historisch darauf ausgerichtet sind, dem Tageslicht draußen ausgesetzt zu sein. Daher ist die richtige Versorgung mit Tageslicht und eine passende Ergänzung mit Kunstlicht essentiell für gesunde und angenehme Wohnräume. Tagsüber kommt es auf gut ausgeleuchtete Räume an, die eine lichte, helle Atmosphäre bieten. Abends darf es in der Sofaecke auch gern gemütlich schummrig sein. Im Homeoffice oder in der Küche mit Dachschräge braucht es wiederum eine durchgehend gleichmäßige Beleuchtung.
Folgende Grundregeln helfen Ihnen dabei, das passende Lichtkonzept im Haus umzusetzen:
Regel 1: Grund-, Zonen- und Stimmungsbeleuchtung
Um die geeignete Beleuchtung zu schaffen, kommt es auf folgende Lichtkonzepte an:
- Grundbeleuchtung: Die Grundbeleuchtung schafft eine gleichmäßige, flächige Beleuchtung des ganzen Raums – idealerweise durch natürliche Lichtquellen wie Fassaden- und Dachfenster, ergänzt um Deckenleuchten oder andere Lichtlösungen. Sie spielt vor allem für Wohn- und Arbeitsräume eine entscheidende Rolle. Im Homeoffice kann eine gleichmäßige Grundbeleuchtung die Konzentration und Motivation fördern. In Wohnräumen lässt sie sich idealerweise dimmen, um die Lichtstimmung bedarfsgerecht anzupassen.
- Zonenbeleuchtung: Durch Lichtakzente lassen sich Arbeitsplätze direkt ausleuchten, Dekorationselemente betonen oder Sitz- und Leseecken erhellen. Die Zonenbeleuchtung wird auch Sekundär- oder Hintergrundbeleuchtung genannt und ergänzt die Grundbeleuchtung. Bei Arbeitsplätzen ist zudem von zielgerichteter Arbeitsbeleuchtung die Rede. Hier kommt es auf Lichtmittel in Form von Stehlampen, Spots, Pendelleuchten oder Wandlampen an.
- Stimmungsbeleuchtung: Eine stimmungsvolle Lichtatmosphäre lässt sich durch warmweiße oder veränderbare Lichtfarbe schaffen. Beliebte Leuchtelemente sind Steh- und Tischlampen, Wandlampen oder Lichterketten. Sie erfüllen eine dekorative, atmosphärische Funktion.
Regel 2: Natürliches und künstliches Licht
Regel 3: Verschiedene Leuchtmittel und Lichtquellen
Die Faustregel bei der Wahl von Leuchtmitteln lautet: Kombinieren Sie mindestens drei verschiedene Arten künstlicher Beleuchtung. Verschiedene Lichtquellen ermöglichen bei wechselnden natürlichen Lichtverhältnissen eine gleichbleibende, bedarfsgerechte Lichtatmosphäre. Die Auswahl an Leuchtmitteln umfasst:
- Deckenleuchten
- Pendelleuchten
- LED-Spots, Stripes und Lines
- Wandlampen
- Stehleuchten
- Klemmleuchten
Regel 4: Lichtstärke und Farbtemperatur
Zwei wichtige Grundsäulen bei der Wahl der Lichtmittel lauten Lichtstärke (Helligkeit) und Farbtemperatur. Lichtstärke wird in Lux und Lumen angegeben und sollte laut europäischer Norm DIN EN 12464-1 bei mindestens 500 Lux (1.000 Lumen) in innenliegenden Arbeitsräumen liegen. Für das direkte Arbeitsumfeld empfiehlt sich eine Lichtstärke von mindestens 300 Lux (600 Lumen).
Die Farbtemperatur hängt von der gewünschten Lichtatmosphäre ab. In Arbeitsräumen wie Küche oder Homeoffice eignet sich klares Universalweiß zwischen 3.300 bis 5.300 Kelvin. Für eine gemütlichere Lichtatmosphäre sorgt warmweißes Licht unter 3.300 Kelvin. Für konfigurierbare Helligkeit und Lichttemperatur sollten Leuchtmittel nach Möglichkeit eine Dimmfunktion für stufenloses Wechseln zwischen kaltweißem und warmweißem Licht bieten.
Regel 5: Stromverbrauch beachten
Regel 6: Smarte Beleuchtung integrieren
Bei Neubauten, wie z.B. Einfamilienhäusern, sollten Sie das Lichtkonzept frühzeitig planen. Als Faustregel gilt: Die Fensterfläche sollte 20 bis 25 Prozent der Grundfläche eines Raums betragen, um eine ausreichende Tageslichtversorgung zu gewährleisten. Angelehnt ist diese Rechnung an eine 2019 in Kraft getretene europaweite Norm zur Tageslichtversorgung, die eine ausreichende Tageslichtversorgung für vertikale und geneigte Fenster in drei Bewertungskategorien einstuft.
Neben einer guten Tageslichtversorgung lassen sich auch die ergänzenden künstlichen Lichtlösungen frühzeitig im Lichtkonzept verankern. Während in bestehenden Wohnungen in erster Linie Lichtmittel wie Steh-, Decken- und Wandlampen eine Rolle spielen, kommt es beim Neubau auch auf Anzahl und Lage von Steckdosen an. Die Anordnung künstlicher Lichtquellen sollten Sie zudem an die Position von Sitzgelegenheiten, Arbeitsflächen und Fensterpositionen anpassen.
Individuelle Lichtplanung in jedem Raum
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Lichtplanung große Dachfensterlösungen für maximalen Tageslichteinfall und sorgen Sie zusätzlich für weitere Lichtquellen.
Küche
Bad
Nutzen Sie für ein schönes Ambiente in Ihrer Küche im Spitzboden Dachfenster plus sorgfältig ausgewählte künstliche Lichtquellen.
Wohnzimmer
Schlafzimmer
Homeoffice
Kinderzimmer
Dachboden
Beachten Sie folgende Tipps für eine clevere Raumbeleuchtung:
- Tipp 1: Planen Sie bei Neubauten Steckdosen in ausreichender Anzahl und effizienter Lage zu Sitzecken, Tischen und Arbeitsflächen.
- Tipp 2: Schaffen Sie in Wohnräumen durch Lichtinseln eine gemütliche, abwechslungsreiche Stimmung und verhindern Sie ein monotones, kühles Wohngefühl.
- Tipp 3: Leuchten Sie Arbeitsplätze oder Arbeitsräume durch eine Mischung aus direktem und indirektem Licht sowie natürlichen Lichtquellen gleichmäßig aus.
- Tipp 4: Nutzen Sie indirekte Lichtquellen oder abgeschirmtes Licht gegen Blend- und Reflexionseffekte.
- Tipp 5: Achten Sie auf energieeffiziente LED-Leuchten und Leuchtquellen mit gutem Energielabel.
- Tipp 6: Falls möglich, integrieren Sie smarte Beleuchtung, um Raum- und Hausbeleuchtung zentral, synchronisiert und energieeffizient per App oder Funk zu steuern.
- Tipp 7: Für bedarfsgerechte Beleuchtung empfehlen wir mindestens drei verschiedene Lichtquellen.
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